Wie wohl fast jedes Projekt ist auch cycgo nur der Nachfolger eines anderen. Irgendwie kommt man halt auf Ideen und wenn es gut läuft, dann kann man bei seiner eigenen Idee ein bisschen was zur vorherigen hinzufügen.

Ich kann mich dunkel daran erinnern, dass mich zwei relativ verschrobene, aber sympathische "Abenteurer" - apostrophiert? Klingt so nach Marco Polo und David Livingstone; ich habe gerade im Wikipedia-Artikel Abenteuer das tolle Wort Wagniskompetenz gelernt. Scheint mir eine durchaus erstrebenswerte Kompetenz zu sein -, es waren Vater und Sohn, in einer nachmittäglichen Informations- und Unterhaltungssendung einer regionalen öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt zu dem Gedanken anregten, was denn wohl mein Wagniskompetenzlernfeld sein könnte (das habe ich natürlich nicht gedacht, weil ich den Begriff ja erst seit wenigen Minuten kenne). Das war tatsächlich eine der vielen Geburts- oder wenigstens Zeugungsstunden von cycgo.

Auch einige Bücher haben mich inspiriert. Vermutlich waren es noch viel mehr und ganz andere, aber derzeit fallen mir ein:

Preferred Lies, Andrew Greig: Reisebericht eines dem Krankenbett entkommenen Autors. In seiner Jugend hat er das Golfspiel auf dem Platz Anstruther erlernt. Wie in meiner idealisierten Vorstellung für einen Schotten üblich, hat er das Spiel von seinem Vater gelernt und dieser ist ihm in einem Traum im Delirium während seiner Genesung erschienen und hat ihn so zu einer Reise ermuntert: Eine Reise zum Herzen des (schottischen) Golfsports. Greig reist also in diesem Buch durch Schottland, alleine oder mit Freunden oder mit "Fairway to Heaven", einer spirituellen Golfreisegesellschaft und kommt auf bei dieser Reise sowohl Golf, als auch sich selbst näher.

Ich bin dann mal weg, Hape Kerkeling: Ich habe lange gezögert, ob ich das Buch lesen soll. Ein ewiger Eintrag auf den Bestsellerlisten ist nicht unbedingt eine Empfehlung. Irgendwann habe ich mir das Buch dann aber geliehen und mit der Lektüre begonnen. Am Ende angekommen bin ich bis heute nicht und strebe das auch nicht an. Ehrlich gesagt finde ich das Buch nicht sonderlich gut geschrieben und den Protagonisten zunehmend unsympathisch. Dennoch muss ich zugeben, dass die Diskussion um Wanderungen zur Selbstfindung, die hierdurch ausgelöst worden sind, ganz wichtig für meine Entscheidung war. Also sind manchmal auch weniger gute Bücher zu etwas gut - nicht nur, wie ein Freund früher immer sagte, falls man mal einen wackelnden Tisch hat. Man muss ja nicht alles durchlesen.

To the linksland, Michael Bamberger: Michael Bamberger erzählt in zwei Teilen ebenfalls von einer Reise im Zeichen des Golfs: Zunächst ist er mit dem Golfprofi Peter Teravainen als Caddie auf der European Tour unterwegs, dann - nach den Scottish Open - macht er sich auf, um Schottland zu erkunden. Dabei entdeckt er mysteriöse und großartige Plätze: Dornoch, Cruden Bay, Machrihanish und einen geheimen Privatplatz, der ihm von seinem Lehrer gezeigt wird. Michael Bamberger ist immer noch einer der großen Berichterstatter der Golfbranche und jeder seiner Artikel auf golf.com ist lesenswert.

Round ireland with a fridge, Tony Hawks: Ich besitze das Buch zwar und kann mich auch daran erinnern, dass ich es zu lesen begonnen habe. Aber ich weiß auch, dass ich es nicht sonderlich fesselnd fand. Ich habe gerade eine Seite gefunden, auf der sich private Rezensenten zu Büchern auslassen. Scheinbar war ich nicht der einzige, der nur eines an dem Buch brilliant fand: Den Titel! Großartige Idee.

Extraordinary Golf, Fred Shoemaker: Meine persönliche Golfbibel. Ich habe an anderer Stelle schon mal darüber geschrieben: Dieses Buch hat mein Spiel komplett verändert. Gerade, weil es mehr ist, als ein Golfbuch. Es handelt von Angst und Vertrauen, von Instinkt und Mut. Schon der Untertitel ist inspirierend: The Art of the Possible. Für jeden Golfspieler ist dieses Buch eine absolute Leseempfehlung.

Hm, sollte ich eigentlich darüber nachdenken, dass kein einziges Radfahrbuch dabei ist? Und würde Don Quijote als solches zählen?

 

 

 

 

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